Sensing Mother Nature Expanded Communications Through the Arts DonnaStage: 4. SEP 2024, 19.00 Uhr Mariendom Herrenstraße 26, 4020 Linz Die Figur der „Mutter Natur“ oder „Mutter Erde“ als Personifikation der fruchtbaren und lebensspendenden Aspekte der Natur ist in vielen abendländischen Kulturen und Religionen weitverbreitet. In der humanistischen Tradition wurden diese weiblich gelesenen prokreativen Potenzen oft abgewertet, auf die materielle und physische Welt reduziert und der Vorstellung von männlicher Kreativität, Vernunft und Spiritualität gegenübergestellt. Viele zeitgenössische Medienkünstlerinnen und Forscherinnen sind darum bemüht, solche altmodischen Dualismen zu dekonstruieren und unterschiedliche Ideen von Materie und Geist, männlich und weiblich sowie Tradition und Innovation in neuen synergetischen Netzwerken zu vereinen. In diesem Projekt gibt Yoko Shimizu einen eindrucksvollen Einblick in diese Art von Kunst, indem sie ausgesuchte Werke als Symbiose zwischen Menschen, Mikroorganismen, Pflanzen und Technologie präsentiert, die effektvoll mit der Architektur und der spirituellen Atmosphäre des Mariendoms interagieren. Die Installationen “Memory of Flora” 2023 bis heute Yoko Shimizu (Bioartist), Kyoka (Sound Artist) zu sehen im Kapellenkranz “Bioluminescent Nocturne” 2024Yoko Shimizu (Bioartist), Kyoka (Sound Artist) zu sehen in der Krypta “Biological Archive of Mariendom” 2024 Yoko Shimizu (Bioartist), Dr. rer. nat. Anastasia Bragina (Scientific Advisor – Biolab, Ars Electronica Center) zu sehen in der Krypta Yoko Shimizu ist Forscherin und Künstlerin im Ars Electronica Futurelab und hat Biologie und Chemie studiert. Sie begann ihre Karriere als Creative Director und Beraterin für Unternehmen und gründete später ihr Labor in Tokyo, wo sie innovative Technologien und Installationen entwickelte, die Wissenschaft und Kunst miteinander verbinden. Yoko arbeitet mit Unternehmen, Museen und Universitäten auf der ganzen Welt zusammen und ist Referentin bei diversen Veranstaltungen, Konferenzen und Bildungseinrichtungen. Kerstin Borchhardt begleitet die Ausstellung mit einem Vortrag über die geistesgeschichtliche Tradition von Mutter Natur und ihrer Rezeption in der Medienkunst. Sie ist Assistenzprofessorin am Institut für Geschichte und Theorie der Kunst an der Katholischen Privat-Universität Linz. Sie hat als Postdoc und Dozentin an mehreren deutschen Universitäten gearbeitet und war Kooperationspartnerin an der UNAM in Mexiko-Stadt. Ihre Forschungsinteressen umfassen hybride Kreaturen, Posthumanismus und die Beziehung von Kunst, Wissenschaft und Populärkultur. Sie hat mehrere Bücher und Artikel veröffentlicht und ist als Organisatorin und Rednerin auf zahlreichen internationalen Konferenzen und Veranstaltungen unterwegs. Die Veranstaltungsreihe DonnaStage macht den Mariendom und das neue Domcenter zum Aushandlungsort für zeitgenössische Fragen nach Frauenrollen, Familienbildern und Geschlechtergerechtigkeit.