do you need me? form follows society do you need me? form follows society Visuelle Kommunikation hat die Kraft durch Botschaften gesellschaftliche Veränderungen auszulösen, vorhandene Realitäten sichtbar zu machen, Wirklichkeiten und Möglichkeiten aufzuzeigen und zu gestalten, … Die Studierenden des Masterstudiums »Visuelle Kommunikation« haben sich in diesem Jahr mit der gesellschaftlichen Relevanz ihrer Disziplin im sozialen Wandel und ihrer Rolle als Designer*innen auseinandergesetzt und präsentieren nun ihre Sichtweisen. Visual communication has the power to trigger social changes, to make existing realities visible, to show and shape realities and potentials through visual statements. This year, our students of the Master’s programme Visual Communication at Kunstuniversität Linz have dealt with the social relevance of their discipline and their role as designers* in our changing times and are presenting their perspectives. Projektleitung: Marianne Pührerfellner Tina Frank Christa Amadea Alexandra Möllner ICH WILL Die Installation »ICH WILL« besteht aus vier zueinanderstehenden, jedoch voneinander unabhängigen Aussagen. Diese thematisieren die Beziehung zwischen Objekt und Mensch. Dabei bezieht sich der Fokus auf die Fragestellung, wie sich ein Objekt gegenüber einem Individuum verhält und wie dieses darauf reagiert. Was fordert das Objekt von seinem Gegenüber und welche Aufmerksamkeit kann es dadurch erreichen. Die Mitteilungen steigern sich inhaltlich in ihrer Intimität und provozieren dabei eine direkte Aufforderung an den Betrachter. Der Ausgangspunkt des Projektes ist ein konsumkritischer Blick auf unsere Gesellschaft. Stehen wir unter der Kontrolle von Objekten? Lässt sich der subjektive Zugang zum Thema Konsum bewusst machen beziehungsweise objektivieren? Bettina Mörz low water – die App für ein nachhaltigeres Handeln und einen bewussteren Umgang mit Wasser Wasser ist für uns fast überall und zu jeder Zeit verfügbar. Wir drehen einfach den Wasserhahn auf und es fließt ganz selbstverständlich. Auch konsumieren wir Produkte aus aller Welt, ohne zu Wissen, dass viele davon einen überaus hohen Wasserverbrauch haben. Mit diesem Verhalten beuten wir wasserarme Länder aus, verbrauchen unnützes Wasser in Unmengen und belasten damit stark die Umwelt. Wäre es daher nicht von Vorteil ein Tool zu haben, dass uns einfach, schnell, unterhaltsam und dokumentarisch aufzeigt, wo und wie viel Wasser in den Produkten enthalten ist? Oder wie viel Wasser unsere Handlungen verbrauchen? Ein Tool, dass uns berät und unterstützt? Eine Lösung für uns und das Problem zeigt die neue App »low water« auf. Vasilisa Aristarkhova Selfism Jeder von uns fühlte sich schon einmal schuldig. Dies ist nicht das angenehmste unserer Gefühlpalette, doch ist es möglich diese Emotion zu vermeiden? Die Menschen verlieren im Augenblick ein Instrument, welches ihnen geholfen hat Schuld loszuwerden – die Religionen. Neben dem Mangel an Mobilität und Flexibilität gelten sie als veraltetes System in Form von großen intransparenten Unternehmen. Als Religionen stützen sie sich auf Ihre Doktrinen, vermitteln die Vergangenheit und verweigern sich oft Wissenschaft und Bildung. – Aber ist dieser Vorgang wirklich gut für unsere Gesellschaft? »Selfiesm« ist die Antwort auf eine veränderten Welt. Es ist eine neue Religion mit dem klaren Ziel ein Leben ohne Schuld führen zu dürfen. Dies soll abseits von Regulation und Kontrolle mithilfe von Bildung und Akzeptanz ermöglicht werden. Marjan Moradhasel MY SIGHT Innerhalb einer Kultur haben wir uns darauf verständigt, wie wir dir Welt wahrnehmen. Doch wie nehmen Autisten unsere Welt wahr? Das Projekt »My sight« möchte den Besucher*innen einen kleinen Einblick in die Wahrnehmung eines autistischen Freundes geben – wie dieser die Welt sieht, hört und versteht. Raul Izkierdo Be a Man Ist es notwendig, patriarchalische Muster beizubehalten, um uns selbst als Männer zu definieren oder sind es es eine Reihe von normierten Regeln, welche ins Leere gehen? Das Projekt zeigt anhand von unterschiedlichen Personen subjektive Sichtweisen auf die Männlichkeit. Was bedeutet »Be a man« für die Protagonisten und welche Materialität würden sie dafür wählen. Gibt es eine eindeutige Anwort auf die Frage nach der Männlichkeit oder können wir diese nur auf einer persönlichen Ebene im Laufe des Lebens beantworten? Piyanka Karel The Unhappy Society – Made by unhappy people, for unhappy people. »The Unhappy Society« kritisiert und richtet sich gegen den Selbstoptimierungswahn und die gesellschaftliche Konvention glücklich sein zu müssen. In einer zunehmenden perfektionswütenden Zeit bietet sie eine Fläche in dem die Menschen sein können wie sie möchten und wie sie sind. Verena Lepuschitz Urban Gardening can happen anywhere! Entwicklung grüner Freiräume Im Rahmen des Rundgangs wurde ein kleiner Garten, mit Platz zum Verweilen angelegt. Denn das Gärtnern hat viele Beweggründe, aus Liebe zu Pflanzen, aus Kreativität, aus Eigensinn, aus Liebe zum Stadtraum, aus persönlichem Engagement, als kulturelle Setzung, als politisches Zeichen, als Sehnsuchtsort, als utopisches Experiment, als Protest gegen Verwahrlosung, als Zeichen der Hoffnung, als Kunstwerk, als Paradigmenwechsel oder zur Selbsterfahrung. Lassen Sie sich für Ihren eigenen Garten inspirieren und nimm eine Pflanze/Samen mit und finde einen Ort zum Einpflanzen. Katrin Ganglberger einhandlich“ – Eine Anleitung für Einhändige Das Projekt »einhandlich« soll Menschen, welche nur mit einem Arm leben, oder für einen kurzen Zeitraum nur eine Hand zur Verfügung haben, mittels Schritt-für-Schritt Anleitungen helfen im Alltag besser zurecht zu kommen. Entstanden sind, ein Design für eine App und Postkarten mit illustrierten Anleitungen.