Hot Pot – Von Hong bis Kong Die Ausstellung „Hot Pot“ der Abteilung Visuelle Kommunikation der Kunstuniversität Linz zeigt von 12.12 – 22.12.2017 und 02.01 – 05.01.2018 Arbeiten von Studierenden der Abteilung Visuelle Kommunikation an der Kunstuniversität Linz. Fotos © Visuelle Kommunikation Im Rahmen einer Studienreise nach Hongkong entstanden Fotografien, grafische Arbeiten und Installationen die nun im Rahmen der Ausstellung „Hot Pot“ gezeigt werden. Im Vordergrund stand die Entwicklung eines eigenen thematischen Projekts und einer individuellen visuellen Sprache, welche den persönlichen Sichtweise zu Hongkong zum Ausdruck bringt. Man kann sich einen Raum auf unterschiedliche Weise annähern, wie z.B. Umgang mit Bild – Sprache – teilnehmende und nicht teilnehmende Beobachtungen – Menschen im Raum – Bewegung – Image und Identität des Raumes. Medien wie Fotografie, Film, Text, Zeichnung, Sound wurden für die Umsetzung der Projektarbeit genutzt. Die Studierenden untersuchten urbane Blickregime-, Aneignungs-, Medien- und Körperachsen. Der Vergleich westlicher bzw. östlicher Praktiken in der Anwendung von Bildsprache und Typografie im Design des Alltag wird anhand einer praktischen Arbeit angestellt. Verschiede Versuchsanordnungen und Verfahren wie das Flanieren & Spazieren sowie Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln dienten uns als Ausgangspunkt einer Erprobung. „Für das Volk ist das Essen der Himmel“, lautet ein altes chinesisches Sprichwort. Der Titel der Ausstellung „Hot Pot“ bezeichnet ein chinesisches Gericht, auch bekannt als Feuertopf oder chinesisches Fondue. Dieses Art zu Essen hat mehr mit einem gesellschaftlichen und sozialen Ereignis zu tun als mit einer bloßen Nahrungsaufnahme. – Gemeinschaftlich, bunt, laut, überraschend, individuell, vielseitig, ungewöhnlich, … – wie Hongkong selbst. »Hongkong« bedeutet duftender Hafen und ist eine Stadt des Wassers und der grünen Natur, aber auch der dichtest denkbaren Wohnraumnutzung. In Hongkong existiert Altes neben Neuem, Tradition neben Moderne in perfekter Symbiose. Das stete Wechselspiel zwischen Tradition und Moderne wird immer wieder sichtbar. Inmitten der vielen dicht aneinander gedrängten Hochhäusern findet man kleine, gut besuchte Alltagstempel, die Zeugnis von den vielen Bräuchen und Mythen geben. Eine Stadt die nicht still steht – Zeit ist Geld lautet die Devise und davon scheint es haben in Hongkong manche sehr viel davon. Gleichzeitig führen im Kowloon Park mitten in der Metropole Einheimische ihre täglichen Tai Chi Übungen aus, während im Schatten der Finanzwelt traditionelle Mediziner viele uns fremdartig erscheinenden Zutaten verkaufen. Man entdeckt Geckos gegen Lungenschmerzen gepaart im Ying&Yang und als Suppeneinlage gedacht, Schwalbennester und viele verschiedene Kräuter die der Gesundheit zuträglich sind. Auch einer der renommiertesten Lichtbildner und Filmregisseure Asiens Fan Ho war fasziniert von diesen Kontrasten und versuchte diese in seinen Bildern zu vereinen. »I’m trying to mix present and past, new and old, reality and dreams; to make my old negatives have a new life. That is why I use modern techniques, like Photoshop, to digitialize my darkroom experiece and helps me combine or superimpose these images, or even borrow from movie techniques and do a montage and mix together into a fusion. An old, nostalgic feeling mixed with new sensations.« Fan Ho So kontrastreich Hongkong, so unterschiedlich sind auch die Blickwinkel der Studierenden. Die Arbeiten erforschen die Bedeutung eines Ortes für die visuelle Kommunikation und erproben dabei Überschneidungen und Verschränkungen verschiedenster Gestaltungsfelder und ästhetischer Verfahren. Einige Arbeiten versuchen die Reizüberflutung zu thematisieren, andere ganz gezielt stille Momente in der schrillen Großstadt. Manche persönliche Reflexion macht sich auf die Suche nach Glück, Spiritualität und Brauchtum, andere wiederum treiben den Kapitalismus auf die Spitze und lassen ihn wie ein Raumschiff im luftleeren Raum schweben. Zwischen persönlichen Reflexionen ganz im Sinne des Filmemachers Won Kar Wei und narrativen, parallelen Erzählsträngen kommen auch die olfaktorischen Eindrücke dieser Stadt nicht zu kurz. Mit Arbeiten von: Kathrin Aigner, Christoph Breiner, Valerie Danzer, Theres Duschlbauer, Isabel Erlebach, Nina Huber, Stella Kucher, Simon Liesinger, Barbara Oppelt, Hana Oprešnik, Valentina Recheis, Katharina Sandri, Julia Singer, Sophia Wäger, Julia Winter Unter Supervision von: Gerhard Umhaller, Tina Frank, Marianne Pührerfellner Zur Ausstellung erschien ein Katalog (issuu.com). Weitere Informationen auf der Website der Kunstuniversität Linz.